EULE-Kooperation mit der Hornhautbank Aachen

Der Use Case "Transport von Hornhaut zur Transplantation" sowie Teilnahme beim jährlichen Treffen der European Eye Bank Association

Der Transport medizinischer Güter mittels unbemannter Flugsysteme in der allgemeinen Darseinsvorsorge ist nicht umsonst ein häufiger Anwendungsfall bei der Erforschung dieser Innovationen. Dort wo es eilig ist und Menschenleben davon abhängen können, ist das Nutzen des bisher wenig genutzten bodennahen Luftraums für kurze und mittlere Strecken besonders vielversprechend. 

Doch will man diesen Transport erforschen, muss man sich einen konkreteren Anwendungsfall auswählen, um nicht nur das System an sich testen bzw. entwickeln zu können, sondern auch um die möglichen Gewinne und Bedingungen zukünftiger Nutzer*innen von Beginn an in den Innovationsprozess einzubinden. So kam die Verbindung zur Hornhautbank Aachen zustande und EULE begann den Use Case "Transport von Spenderhornhäuten" in den Fokus zu stellen. Dieser bietet sich für die Erforschung des Transports medizinischer Güter mittels unbemanner Flugsysteme ausgesprochen gut an.

Use Case "Transport von Hornhaut"

Zurzeit ist der Transport sehr uneffizient gestaltet: Die Hornhäute werden unregelmäßig und einzeln mit einem Auto und einem Fahrer an den Zielort gebracht. Hier könnten mit dem sicheren Einsatz unbemannter Flugsysteme enorme Potenziale ausgeschöpft werden. Zudem ist der Transport planbar, denn die Eingriffe und Lagerung der Hornhäute sind das ebenso.

Eine Hornhaut kann bis zu vier Wochen nach Entnahme gelagert werden, wird in dieser Zeitspanne kein/e Empfänger*in für die Spende ausgemacht, wird die Probe verworfen. Somit kann in Absprache mit der Aachener Hornhautbank die letzte Woche der Lagerungszeit genutzt werden, damit die Uniklinik Aachen eine Machbarkeitsstudie durchführen kann. Hier werden Tests im Gebiet Hürtgenwald geflogen und überprüft, wie sich der Transport auf die Hornhäute auswirkt.

UKA führt Machbarkeitsstudie durch

Die Studie dient der Bewertung der Machbarkeit von luftgebundenen Transporten von humanen Hornhautpräparaten mittel Drohnen. Dafür werden vor und nach jedem Flug der Zustand der einzelnen Präparate untersucht sowie die Transportbedigungen (Virbration, Temperatur) überwacht. Die Daten werden mit denen eines koventionellen Transports mittels PKW verglichen. Die Studie dient als Grundlage für weitere Forschung und Entwicklung, die zu einem neuen Standard für Transprote von Hornhautpräparaten beitragen könnte.

EULE erhält den Preis für die beste Posterpräsentation beim jährlichen EEBA-Treffen

Beim Annual Meeting of the European Eye Bank Association 2023 (EBBA) am 04.03.2023 durfte sich EULE mit einem Poster präsentieren und gewann dabei sogar den Preis für die beste Posterpräsentation. Das innovative Vorhaben von EULE stieß auf große Resonanz und es wurde mit großen Interesse über Querschnittsfragen zwischen technischem System und Machbarkeit im Gesundheitssystem diskutiert. Fragen, die diskutiert wurden waren unter anderem zur Geschwindigkeit des Flugsystems, wie viele Präparate damit transportiert werden könnten und welche Flugrouten derzeit geplant sind. Auch Fragen zur Sicherheit und den Kosten eines solchen Transports wurden angesprochen und wie Qualitätseinflüsse wie Vibration und Temperatur während des Fluges überprüft werden können.

Nach diesem produktiven Zusammentreffen, freut sich das Projektteam nun umso mehr darauf, den Use Case "Hornhautbank" auszuarbeiten und ein Stück weiter in Richtung Realität zu bringen!

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