Warum EULE?

Der Transport medizinischer Güter (Organspenden, Proben zur Untersuchung im Labor, Medikamente etc.) sind heute noch immer vornehmlich über den Straßenverkehr per PKW organisiert. Neben dem teils schwer zu kalkulierenden Zeitaufwand durch das Verkehrsaufkommen spielen auch die CO2-Emissionen hier eine Rolle, da häufig auch wenige oder sogar Einzelproben oder Materialien transportiert werden.

In EULE soll der Transport medizinischer Güter zwischen Krankenhäusern, Laboren und pharmazeutischen Herstellern effizienter und “grüner” gestaltet werden: Durch den Einsatz von Drohnen (UAVs) werden die medizinischen Güter nicht nur situationsgerecht und individuell transportiert, sondern auch hoch-automatisiert und dadurch schnell und effizient sowie durch den elektrischen Antrieb auch mit deutlich weniger CO2-Emissionen. Durch diesen Ansatz können einzelne Proben direkt verschickt werden (zum Beispiel zur Untersuchung während einer OP, um währenddessen schon die Ergebnisse zu bekommen), Spenderorgane kurzfristig, unkompliziert und sicher zur Verfügung gestellt werden. Dabei werden die Flugsysteme bedarfsgerecht von den Krankenhäusern, Laboren usw. bestellt, befüllt und losgeschickt.

Was wird transportiert?

Medizinische Güter und Proben mit einem Gewicht von 600g bis 1 kg (Nutzlast der Drohne). Herbei werde die speziellen Transportanforderungen der einzelnen medizinischen Güter beachtet (Transporttemperatur, Vermeidung von Erschütterung etc.).

Wie läuft ein Transport ab?

Der Anwender am Abholort meldet einen Transport in hiesiger hausinternen Software an (KIS, LIS). Über eine Schnittstelle wird die Transportanforderung an das EULE-System weitergeleitet. Eine Drohne wird über die Leitwarte alarmiert und am designierten Landeplatz zur Abholung hingestellt. Das medizinische Gut wird vom Absender zum Landeplatz transportiert. Über das MedPort erfolgt automatisiert die Beladung der Drohne und anschließend der Transport zum Zielort. Der Empfänger wird vor der Landung an das Eintreffen der Lieferung nochmals erinnert. Nach der Landung wird die Drohne durch das MedPort automatisiert entladen und die Lieferung wird in die hausinterne logistikkette integriert.

Was sind die größte Herausforderungen im Projekt?

Der Betrieb von unbemannten Flugsystemen bringt gleich mehrere zu lösenden Herausforderungen mit sich, die Teil der Arbeitspakete sind:

  1. Flugrechtlich: es gibt noch kein etabliertes System, in dem unbemannte Flugsysteme, wie zum Beispiel zum Transport medizinischer Güter, mit Bedarfen am Boden sowie mit anderen Teilnehmern des gemeinsamen bodennahen Luftraums koordiniert werden. Die Fragen der Sicherheit, Haftung und Versicherung für unbemannte Flugsysteme sind größtenteils noch unbeantwortet. Gerade im Raum von Krankenhäusern wie der UKA, die einen Hubschrauberlandeplatz hat, ist die Koordination zum sicheren Betrieb beider Flugsysteme zu erarbeiten. Auch müssen zum Beispiel Mechanismen für die Boden-Infrastruktur etabliert werden: wo gibt es etwa No-Fly-Zonen, die durch GeoFencing beschränkt werden müssen (regelmäßige Märkte, Veranstaltungen, generell zum Überflug verbotene Infrastrukturen oder Naturschutzgebiete).
  2. Logistisch (integration in bestehende Netzwerke): Damit der Einsatz der Flugsysteme das Gesundheitssystem tatsächlich entlasten und effizienter gestalten kann, muss er ebenfalls hoch-automatisiert in die Prozesse der Nutzer*innen integriert werden. Somit soll verhindert werden, dass extra Personal bzw. die Ausbildung dessen für das bestellen, beladen und entladen der Flugsysteme gebraucht wird. Angestrebt wird ein maximaler Nutzen des Angebots bei minimalem Aufwand für alle Beteiligten.
  3. Technisch: Das Flugsystem muss die medizinischen Güter nicht nur schnell und effizient an den Zielort bringen, sondern dabei den gleichen Anspruch an die Sicherheit der Probe erfüllen. So muss beispielsweise sichergestellt sein, dass das Flugsystem die geforderten Temperaturen erfüllt sowie keine Bewegungsschäden durch Vibration verursacht.
  4. Datenschutz: In Bezug auf Gesundheitsdaten gilt prinzipiell der höchste Schutzanspruch (Datenschutz-grundverordnung, Art. 9: „besondere Kategorien von personenbezogenen Daten“). Dieser gilt selbstverständlich auch für die Anwendungen innerhalb von EULE.

Zur Besseren Orientierung, vor allem aber für den einfachen Einstieg ins Feld der Urban Air Mobility (UAM) haben wir ein Abkürzungsverzeichnis mit den wichtigsten Abkürzungen und Begriffen für Sie vorbereitet:

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Vielen Dank für Ihr Verständnis, Ihr EULE-Projektkonsortium.

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