Am 23. Oktober 2024 fand auf dem Gelände des Universitätsklinikums Aachen (UKA) eine zentrale Z...
Im Anwenderworkshop des EULE-Projektes wurden konkrete Einsatzmöglichkeiten im Regelbetrieb für die Region gemeinsam mit potenziellen Anwender*innen herausgearbeitet. Auf Seiten möglicher künftiger Anwender*innen waren Vertreter*innen vom Marienhospital Euskirchen, von Mönchengladbacher Kliniklaboren und vom Zweckverband Region Aachen gekommen.
Im zweiteiligen Vernetzungsworkshop identifizierten die Teilnehmenden zunächst mögliche Landeplätze in der Euregio und markierten diese auf ausgedruckten Satellitenbildern. Dabei wurde deutlich, dass sich alle Anwender*innen einen Start- und Landeplatz für die Drohne möglichst in Gebäudenähe wünschen. Generell wurde von den Teilnehmenden angemerkt, dass folgende Punkte für den zukünftigen Regelbetrieb wünschenswert wären:
· automatisiertes Be- und Entladen
· automatisierte Aufladung der Drohne, z. B. durch Induktion
· direkte Nähe zum weiteren Logistikprozess
· Möglichkeit der Temperatursteuerung und -überwachung
· Einsatz 24/7 und spontan/kurzfristig für Notfalltransporte
· Bedienung durch einfach einzuweisendes Personal
· technologische Einbindung in Überwachung: Wo ist die Drohne gerade? Wann ist die Ankunft?
· standardisierte Transportmedien (z. B. Box)
· Berücksichtigung von Hubschrauberlandeplätzen an Kliniken
Der zweite Teil drehte sich um die Vernetzung zwischen den Akteuren: Durch eine interaktive Übung wurden die Transportmöglichkeiten zwischen den Standorten optimiert und relevante Güter auf den Routen identifiziert. Auf der Strecke Aachen – Erkelenz fallen besonders Transporte von Rettungsdienst und Feuerwehr sowie von Arzneimitteln an. Und auf der Route Aachen – Düsseldorf finden Blutprobentransporte sowie Austausche der Notdepots Aachen, Düsseldorf und Köln statt. Auch zwischen Aachen und Mönchengladbach werden Arzneimittel und Laborproben aller Art transportiert. Die Häufigkeit der Gütertransporte variiert dabei zwischen zehnmal täglich über zweimal wöchentlich bis 30-mal im Jahr. In den meisten Fällen werden diese medizinischen Güter dann innerhalb von maximal zwei Stunden benötigt. Auch stellen die Güter oftmals besondere Bedingungen hinsichtlich der Temperatur an den Transport.
Im Anschluss an die Übung wurden die Ergebnisse und Erkenntnisse diskutiert und weitere Fragen zum Projekt geklärt. Zuvor hatte Philipp Müller vom FSD in einem ersten Impulsvortrag den Teilnehmenden einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand des EULE-Projektes gegeben. Daran schloss Dr. Johanna Holsten (flyXdrive) an, welche den Flugbetrieb der medizinischen Drohne detaillierter darstellte und mögliche Flugrouten im Rheinischen Revier aufzeigte. Als Vertreter des Uniklinikums der RWTH lieferte Dr. Andreas Follmann Input zu einem konkreten Anwendungsbeispiel, das im Projekt bereits erfolgreich getestet worden ist: Anhand von Testflügen der Drohne mit Gewebespenden der Aachener Hornhautbank zeigte Follmann den Teilnehmenden detailliert auf, wie die Nutzung der UAV-unterstützten Transportlösung im Regelbetrieb aussehen könnte.
Projektmanagerin Anna-Louisa Lobergh (Stadt Aachen) zeigte sich zufrieden mit den Ergebnissen: „Die wichtigen Erkenntnisse aus dem Workshop sind ein weiterer Baustein zur Verbesserung der medizinischen Versorgung in urbanen und ländlichen Regionen.“